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Jeder Theaterliebhaber wird sich gelegentlich - in klaren
Mondesnächten
vielleicht - fragen, warum denn heute keine Dramen mehr geschrieben
werden wie jene, die Molière im 17. Jahrhundert oder Äschylus im 5. Jahrhundert
v. Chr. schufen; und warum wir andererseits auf den Bühnen
immer wieder gerade
Molière und Äschylus zu sehen bekommen, in ständig neuen und nicht selten anmaßenden, unerträglichen Inszenierungen.
Harlekins Requiem läßt uns, den lebhaften, brennenden Erfahrungen
der Autorin
folgend, einen Blick hinter die Kulissen werfen; führt uns ohne
müßiges
Theoretisieren in Cafés, Wohnungen und Foyers, an jene Orte, wo
Regisseure, Schauspieler, Kritiker und Agenten zusammenkommen und intrigieren;
und
offenbart uns so den von farbenreichen Gestalten wimmelnden Humus, aus
dem
sich das wackelige, dem Tode geweihte Gebäude des zeitgenössischen
Theaters
erhebt.
Mit Scharfsinn und Witz werden hier beispielhafte Duelle geschildert zwischen
der Künstlerin, welche die trübe bestehende Ordnung herausfordert, und
Leuten
wie Luca Ronconi und Peter Stein, welche diese verkörpern. Und
der Leser gelangt am Ende wohl zu dem Schluß, daß allzu
viele Komödien
und Tragödien sich bereits im Vorfeld abspielen, um solchen auf
der Bühne
als Kunstprodukt begegnen zu können.
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